Autistern
Mittwoch, 9. Oktober 2013
Es sind doch wir - genau so, wie sich das Leben vernarbt
Einmalig ist ne Erklärung fällig, dass habe ich gemerkt
Denn von vorne rein, dringt man in keine Geschichte eines anonymen Schreibers ein, richtig?
Vielleicht auch nie.
Texte, die hier auftauchen, sind zusammenhangslos scheinende Gedanken, die ganz und garnicht wirr sind.
Für mich jedenfalls nicht.
Da gibt es Erlebtes, dass ich auf diese Weise verarbeitet habe. Gutes, wie Schlechtes.
Ich schreibe gerne, weil es mir schwerfällt mich an Details meiner Erinnerungen festzuklammern.
Damals, da schrieb ich noch Tagebuch, wie so viele.
Eine lange Zeit verging, und irgendwann waren die Tagebücher verstaubt und hingen neben anderen Zeitgefährten im Regal herum.
-Doch der Kopf lebt weiter, richtig?-
Irgendwann, da war ich dann alt genug mir meine nächste Richtung auszusuchen. Fing an zu kiffen.
Ausnahmslos jeden Tag und viel an zu kiffen. So ging ich die Veränderung in meinem Kopf vielleicht ganz im Unterbewusstsein bewusst aktiv an. Die alte Zeit langweilt, sie ist vergangen und die kleine "Familie", bestehend aus kleinen "Kindern", war für mich das Neue. Unbekannt und spannend, klar. Und natürlich am Kiffen. Versteht mich nicht falsch, dies hier ist nicht der am höchsten springende Punkt. Auch kein anderes Rauschgift, mit dem man womöglich im Laufe der Zeit,- und manchmal rennt sie und du stolperst -,
in Berührung gekommen war. Es geht mir um den Kopf. Es geht mir um alle Köpfe. Und wie nebensächlich mit ihnen umgegangen wird. Der Kopf hat rund zu sein, eine schöne Frisur tragend und von einer makellosen Haut umhüllt zu sein. Er denkt - ja, das kann er gut - und wird dabei aus unergründlichen Tatsachen müde, traurig, erschöpft, leer? An Alltag, die Beziehung, die Arbeit, den Ausflug, das Geld und an die Anderen. Er verarbeitet, in deiner Weise. Es ist ja man selbst, der das Zepter in der Hand hält. Stolz vielleicht, oder innerlich doch ganz einsam. Darüber staunend, dass man nicht mehr ist?
Ich hab mich einmal gefragt, warum das Volksleiden Nr.2 Depression zu sein hat. Wieso in aller Welt, ist meine Umwelt und damit auch ich, warum sind wir so unglücklich? Weil der Gedanke nichtig wird, in einer immer materieller werdenden Umgebung. Weil es nicht mehr wichtig ist, an sich zu arbeiten sondern sich an seinen verdammten Leistungen zu messen. Desto höher sie ist, desto größer scheinst du. Weil die eigentlichen Gedanken zum Rückzug antreten, der Mensch (scheinoffen) alles in sich aufnimmt um dabei zu bleiben. Dabei hat er seinen Pfad viel früher schon verlassen. Man ist sich das Wichtigste auf der Welt, schließlich kann man ohne sich anderes nicht als wichtig empfinden. Man nimmt das, was einem die vermeintliche Gesellschaft (ich sage das, weil es nicht die Wirkliche ist) abverlangt an, um weiterhin wichtig zu scheinen. Aber in einem jeden von uns tut sich irgendwann die Frage auf "Wer bin ich?" Ich bin kein Guru, keine Yogalehrer oder irgendein "Geistiger". Ich bin bloß jemand, der immernoch sucht. Statt das was mir in die Hände fällt, ferner in den Kopf, unverformt zu lassen.
-Deswegen schreibe ich.

Wer ist egal, denn es gibt soviele. Und noch mehr.
Das kann man glauben.

Das Gras als Einstiegsdroge bekannt war, zu Störungen in der Entwicklung führen konnte, psychisch womöglich abhängig machte und die Denkfähigkeit in irgendeiner Weise beeinträchtigen würde - war mir alles bekannt. Dabei bin ich einfach niemand, der gerne in die Zukunft schaut. Im Endeffekt natürlich folgenschwer, aber das passiert nuneinmal irgendwann im Leben. Ohne zu wissen wo seine Grenzen liegen, lebt man doch ausschließlich in der sicheren Mitte.
Jetzt fing ich an zu rennen. Nahm alles mit, was ich so erleben konnte. Hatte Depressionen, Suizidgedanken - und das aus, wie es mir nun scheint, den lächerlichsten Gründen. Für einen Teenager in dem Alter heute nicht mal etwas Ungewöhnliches. So schrieb ich, Texte in mein geheimes Buch, dass ich überall dabei hatte. Niemand durfte reinschauen - es war für mich.
Jetzt bin ich soweit, dass ich es teilen möchte. Und zwar nicht, weil ich mich für so wichtig halte, dass ihr alle mich zu kennen habt.
Es ist nämlich viel mehr als das Buch und bei weitem mehr als diese lächerliche Selbstinszenierung, der wir uns täglich ausgesetzt fühlen.
Mir liegt viel daran, den Schein zu brechen, weil ich euch vermisse.

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Letzte Aktualisierung: 2015.02.16, 17:59
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